Mit einem ersten erfolgreichen Expertentreffen am 1. und 2. Oktober in der Akademie Remscheid hat das bundesweite Netzwerk Kultur und Inklusion einen inhaltlichen Beitrag zum Thema „Arbeitsmarkt“ geleistet. Das Netzwerk lud Experten aus den Feldern Politik, Kultur und Inklusion ein, um mit diesen gemeinsam zu diskutieren, wie die Situation von Menschen mit Behinderung im Kontext künstlerischer Produktion nachhaltig verbessert werden kann.
Schwerpunkt des ersten Expertentreffens des Netzwerkes „Kultur und Inklusion“, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert wird, war das Thema „Künstlerische Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung“. Experten aus Kulturverbänden, Politik, Wissenschaft, aber auch der künstlerischen Arbeitsvermittlung wie Vertreter der ZAV oder der Künstlersozialkasse diskutierten intensiv in Podiumsgesprächen und Workshops über Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderungen in der professionellen künstlerischen Praxis.
In drei Workshops identifizierten die Netzwerkmitglieder strukturelle Problemfelder und sammelten Vorschläge, wie bisherige Teilhabeinstrumente verändert und verbessert werden können. Neben der Weiterentwicklung des Modells „Werkstatt für behinderte Menschen“ (WfbM) im Kontext Arbeitsmarkt Kultur standen Kunst- und Kulturschaffende mit Behinderungen als freiberufliche Akteure und die Öffnung von Kulturinstitutionen für inklusive Arbeit im Vordergrund.
Im Austausch zwischen Praxis und Politik stellten Experten erfolgreiche Modelle vor und erarbeiteten konkrete Empfehlungen für das Bundesteilhabegesetz und den Nationalen Aktionsplan (NAP). Norbert Killewald, Leiter der Geschäftsstelle Stiftung Wohlfahrtspflege, forderte im gemeinsamen Podiumsgespräch mit der Leiterin des Netzwerks, Prof. Dr. Irmgard Merkt, die Netzwerk-Mitglieder auf, sich mehr Gehör zu verschaffen: „Kultur steht zu oft hinten an. Man muss sich intensiver und stetig in Erinnerung bringen, damit das Thema auf die Agenda kommt.“
Das erste Netzwerktreffen an der Akademie Remscheid rundete ein Auftritt des inklusiven Ensembles NIA extended version ab, das professionelle und semiprofessionelle Musikerinnen und Musiker unterschiedlicher Voraussetzungen auf der Bühne zusammenbringt.
Die Direktorin der Akademie Remscheid, Prof. Dr. Susanne Keuchel, freute sich über den intensiven und sehr konstruktiven Meinungsaustausch auf dem Expertentreffen: „Beim Thema Inklusion sind wir immer wieder Lernende. Das Netzwerk Kultur und Inklusion birgt die Chance, Herausforderungen für Teilbereiche des Kulturlebens systematisch zu analysieren und für Verbesserungen des Feldes einzutreten.“