Der Fonds Kulturelle Bildung im Alter (bis 2021: Förderfonds Kultur & Alter) ist eine der Maßnahmen der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Stärkung der künstlerisch-kulturellen Aktivität und Kulturellen Bildung Älterer, die im Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und Inklusion (kubia) gebündelt sind.
kubia unterstützt mit Forschung, Expertise, Beratung, Qualifizierung und Informationen Kulturakteure und -einrichtungen in Nordrhein-Westfalen bei der Entwicklung zukunftsgerechter Konzepte und innovativer Modelle für die Kulturarbeit mit Älteren und der Gestaltung der älter werdenden Gesellschaft. Neben der Stärkung künstlerisch-kultureller Aktivität und der Kulturellen Bildung sind die aktive und autonome Teilnahme Älterer am gesellschaftlich-kulturellen Leben, ein verbesserter Zugang zu Kunst und Kultur und mehr Teilhabechancen für Menschen, die kaum oder gar nicht an Kultur teilnehmen, übergeordnete Handlungsziele des Fonds. Der Fonds wird seit 2011 jährlich ausgeschrieben, das Fördervolumen beträgt aktuell 100 000 Euro.
Das Alter ist eng mit dem Thema Behinderung verbunden: Mit fortschreitendem Alter steigt das Risiko für körperliche und kognitive Einschränkungen. Laut Statistischem Bundesamt (2020) sind knapp 70 Prozent der Personen mit Behinderung über 55 Jahre.
Vor diesem Hintergrund hat kubia in seiner Begleitung und Beratung des Fonds Kulturelle Bildung im Alter stets im Blick, die Antragstellenden dabei zu unterstützen, ihre Vorhaben möglichst barrierefrei und inklusiv zu gestalten. Doch es geht nicht nur um „Fördern und Fordern“: kubia flankiert mit einem Set von Maßnahmen die Antragsstellung und Durchführung der geförderten Projekte.
Sehr wichtig ist die intensive Fachberatung im Vorfeld der Antragstellung, für die das Team von kubia zur Verfügung steht. Neben inhaltlicher Beratung und Vermittlung von Kooperations-Partnerschaften gibt es auch Tipps zu zusätzlichen Fördermöglichkeiten und Unterstützung beim Ausfüllen des Antragsformulars, das barrierefrei gestaltet ist.
In sogenannten Konzeptlaboren bietet kubia kreative Settings zur Ideenfindung, aber auch die Möglichkeit, Projektpartnerschaften zu schmieden. In weiteren Online- und Präsenzformaten werden Tipps zur Antragstellung gegeben, aber auch Projektmanagement-Skills und Know-how zu Haltungen und Methoden sowie zur Ansprache von neuen Teilnehmenden vermittelt. Diese begleitenden Bildungsmaßnahmen sind ein wichtiger Baustein, um nachhaltige und inklusive kulturelle Bildungskonzepte zu etablieren.
Der Fonds wird durch kubia mit einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit begleitet, um die Projektergebnisse sichtbar zu machen und einen Austausch über gute Praxis anzuregen. Eine wichtige Plattform ist der „Aktionstag Lang lebe die Kunst“, bei dem die Projektergebnisse veröffentlicht werden und der jährlich an wechselnden Orten stattfindet. Dokumentationen aller geförderten Projekte werden jährlich aufbereitet und online verfügbar gemacht.
Aus der Erfahrung der vergangenen zehn Jahre, in denen kubia den Fonds organisiert und begleitet hat, wird deutlich: Es bedarf eines klaren Bekenntnisses von Förderern zu Barrierefreiheit und inklusiven Projektkonzeptionen in den Förderrichtlinien und -kriterien. Schon die Frage „Was sind Ihre Maßnahmen zur Senkung von Barrieren?“ trägt zur Sensibilisierung für das Thema bei. Begleitet werden sollten die Antragstellenden mit Informationen, Fortbildungen und Vorschlägen, wie gelungene inklusive Kulturarbeit aussehen kann.
Literatur
Statistisches Bundesamt (2020): „7,9 Millionen schwerbehinderte Menschen leben in Deutschland“. Pressemitteilung 230, 24.06.2020. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Behinderte-Menschen/_inhalt.html (letzter Zugriff: 15.10.2021).