Meine Arbeit seit 2019 und in der Pandemie hat mich zu der Frage gebracht, wen erreicht ein Projekt, das für alle Münchnerinnen und Münchner offen sein soll? DanceOn60+ ist ein inklusives Tanzprojekt für Seniorinnen und Senioren in München.
Ein zeitgenössisches Tanzprojekt unter Anleitung professioneller Tänzerinnen und Tänzer in Zusammenarbeit mit einem Pianisten, der live zu den Tänzen improvisiert.
Kultur und Inklusion
Netzwerk Kultur und Inklusion präsentiert Umfrageergebnisse zur Inklusion an künstlerischen Hochschulen
Auf Basis der Ergebnisse einer von der Kultusministerkonferenz unterstützten Umfrage nahm die 5. Netzwerktagung Kultur und Inklusion die Inklusion an künstlerischen Hochschulen in den Blick. Vom 6. bis 7. November untersuchten Expert*innen aus Bildung, Kunst und Kultur an der Akademie der Kulturellen Bildung, wie gut die Hochschulen für Menschen mit Behinderung aufgestellt sind und vor welchen Zukunftsaufgaben sie stehen.
Die diesjährige Tagung des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderten Netzwerks richtete sich vor allem an Fachkräfte im Bereich der künstlerischen Hochschulen bzw. den künstlerischen Abteilungen der Universitäten. Gleichzeitig waren die Gleichstellungsbeauftragten und die Beauftragten für Menschen mit Behinderungen aller Hochschulen und Universitäten eingeladen.
Prof. Dr. Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie, präsentierte zunächst die Ergebnisse der Umfrage zum Thema Inklusion an den staatlichen künstlerischen Hochschulen. Die Umfrage stellte deutlich heraus, dass sich die Hochschulen grundsätzlich dem Thema Inklusion gegenüber offenzeigen. Das zeigt sich daran, dass 71 % der künstlerischen Hochschulen einen Bedarf an Weiterbildungen zur Inklusion anmelden. Es gibt bereits einzelne spannende Ansätze, jedoch fehlt eine systematische Verankerung in Struktur und Lehre.
Nur 39 % der akademischen Einrichtungen bieten im pädagogischen Bereich spezielle Lehrveranstaltungen zum Thema Inklusion an. An einem Gros der Hochschulen studieren vereinzelt Menschen mit Beeinträchtigungen, jedoch informieren nur 49 % der Hochschulen proaktiv über Nachteilsausgleiche bei den Aufnahmeprüfungen. Auch die inklusive Infrastruktur ist an den Hochschulen noch ausbaubedürftig: Lediglich ein Drittel der befragten künstlerischen Hochschulen schätzt ihre Gebäude als gut bis sehr gut zugänglich ein. Die Barrierefreiheit ihrer Webseiten beurteilen 13 % als gut.
Beim Abschlusspodium der Tagung diskutierten Dr. Vanessa Marlog, Kulturreferentin des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Jutta Schubert (Eucrea), Prof. Dr. Thomas Grosse (Rektor der Hochschule für Musik, Detmold) und Prof Dr. Susanne Keuchel, hier in ihrer Funktion als Präsidentin des Deutschen Kulturrats, wie die Hochschulen für eine inklusive Ausbildung aufgestellt sein müssen. Dabei hinterfragten sie auch, für welche künstlerische Zukunft und Praxis die Hochschulen aktuell ausbilden. Der WDR3 zeichnete die Diskussion auf und strahlt diese in Kürze im Kulturpolitischen Forum aus.
Die Umfrageergebnisse und Diskurse der Tagung werden in den kommenden Wochen ausgewertet und als Empfehlungen an die Politik weitergereicht. Die Tagungsergebnisse werden zudem auf www.kultur-und-inklusion.net veröffentlicht.
Dokumentation zum 4. Netzwerktreffen ist erschienen!
Die Dokumentation zum 4. Treffen des Netzwerks Kultur und Inklusion ist erschienen. Die Tagung des Netzwerks Kultur und Inklusion im November 2018 befasste sich mit der Verortung künstlerischer Produktionen von Menschen mit Beeinträchtigungen in den verschiedenen Kulturszenen und Förderinstrumenten der Bundesrepublik. Unter dem Titel "Kultur oder Soziales. Kultur und Inklusion im Dilemma?" fragte die Tagung u.a. danach, ob Kunst eigentlich Kunst ist, wenn sie von Menschen mit Beeinträchtigung produziert wird – oder dann doch nur „Soziales“? Ist Kunst weniger professionell, wenn sie von Menschen mit Behinderung produziert wurde und wird? Oder erreicht Kunst nicht sogar eine besondere Qualität, wenn sie die Heterogenität der Perspektiven von Menschen in unterschiedlichen physischen, psychischen und intellektuellen Ausgangslagen und Lebensbedingungen nicht nur einbezieht, sondern zum gestaltenden Faktor werden lässt?
Die Tagungsbeiträge von Akteuren in Theorie und Praxis dokumentieren, was ist und was sein könnte. Sie fordern weitere offene Diskurse und Experimente in Sachen Kultur und Inklusion.
Die Dokumentation der Tagung steht ab sofort zum kostenfreien Download (PDF) zur Verfügung.
Netzwerk Kultur und Inklusion beleuchtet Förderung und Qualitätsfragen inklusiver Kulturarbeit
Am 8. und 9. November traf sich das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geförderte Netzwerk Kultur und Inklusion zum vierten Mal an der Akademie der Kulturellen Bildung. Zwei Tage lang diskutierten Künstler*innen sowie Vertreter*innen aus Kulturbetrieben, Forschung und Politik über künstlerische Qualität und inklusive Kulturarbeit im Spannungsfeld von Kultur- und Sozialförderung.
Die vierte Netzwerktagung unter dem Titel „Kultur oder Soziales – Kultur und Inklusion im Dilemma?“ stellte zur Diskussion, wie inklusive Kulturarbeit künstlerische Qualität und Ausdrucksformen bereichert. Mit einem Input zu künstlerischen Qualitäten und der Frage nach Inklusion im Bereich der Künste steckte Prof. Bazon Brock zu Beginn der Tagung zunächst einen thematischen Eckpfeiler ab, den Dr. Viola Snethlage-Luz mit einem Vortrag zur Rezeption von Kunstschaffenden mit Assistenzbedarf ergänzte. Eine anschließende Gesprächsrunde mit den Künstler*innen Gerda König (DIN A 13 tanzcompany) und Dirk Sorge (Bildender Künstler) sowie Prof. Brock diskutierte kontrovers Förderung und Zugänge im Kunst- und Kultursektor.
Aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachteten am Nachmittag drei Workshops Förderstruktur und -programme, die Verankerung in Netzwerken und Verbänden sowie die Berücksichtigung inklusiver Kulturarbeit durch Gatekeeper. Zwei Vorträge am zweiten Konferenztag erweiterten das Spektrum mit einem Blick auf die Förderung inklusiver Kultur sowie um eine internationale Perspektive.
Das Abschlusspodium mit Künstler*innen und Expert*innen aus Kultur und Politik thematisierte Grenzziehungen zwischen Kultur und Sozialem innerhalb des Kulturbetriebs. Dabei standen unter anderem Fragen im Raum, welche Kriterien inklusive Kulturarbeit aus der kulturfördernden Perspektive erfüllen muss, was eine Förderung aus dem Sozialbereich für Künstler*innen mit Behinderung bedeutet und welche Kooperationsmöglichkeiten sich eröffnen.
Der WDR 3 zeichnete die Podiumsdiskussion auf und strahlt diese in Kürze im Kulturpolitischen Forum aus. Die Ergebnisse der Tagung werden zudem dokumentiert und auf www.kultur-und-inklusion.net veröffentlicht. Wichtige Beiträge zum Thema finden sich auch in der Sonderbeilage zum Thema Inklusion der Zeitschrift „Politik und Kultur“, an der das Netzwerk Kultur und Inklusion mitgewirkt hat.
4. Netzwerktreffen Kultur und Inklusion: Kultur oder Soziales
Das 4. Netzwerktreffen Kultur und Inklusion findet am 8./9. November 2018 in der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW statt. Das Programm können Sie hier als PDF einsehen.